Lernstudio Oberkassel
Praxis für integrative Lerntherapie
Claudia Beiswanger, M.A.
Integrative Lerntherapeutin (FiL)
Praxis für integrative Lerntherapie
Claudia Beiswanger, M.A.
Integrative Lerntherapeutin (FiL)
Telefonzeiten:
Dienstag und Freitag
8:00 – 11:00 Uhr
Mobil +49 (173) 168 57 33
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Dyskalkulie
Erst in den letzten Jahren wird man für diese Form von Teilleistungsstörung sensibler. So beschäftigt sich die Wissenschaft mittlerweile verstärkt mit Rechenschwäche und bezeichnet diese als „Dyskalkulie“. Ein hilfreiches Modell, warum es für manche Kinder schwer ist, Mengenbegriffe und Zahlvorstellung zu entwickeln, ist der „neuropsychologischer Ansatz“: Die Beeinträchtigung des mathematischen Denkens wird als Auswirkung von neurologischen Störungen bzw. Entwicklungsverzögerungen gesehen. 3 bis 7% der Grundschüler werden als extrem rechenschwach diagnostiziert und bei ca. 15% der Kinder geht man von einer förderungsbedürftigen Rechenschwäche aus (Lorenz 2003a). Den betroffenen Kindern fehlen das nötige Mengenverständnis und die Zählfertigkeiten, um die Grundrechenarten erlernen zu können. Sie verstehen Zahlen als reine Symbole, nicht als Mengenangaben. Damit fehlt ihnen bereits das wesentliche Handwerkszeug, um Lernschritte in der Mathematik zu verinnerlichen.
Auszug aus der ICD-10:
„Diese Störung bezeichnet eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Rechenschwache Kinder rechnen nicht, sondern zählen“
Die möglichst frühzeitige Diagnose sowie schulische und außerschulische Unterstützung hingegen schaffen die Voraussetzung, um weitere Lernschritte und eine begabungsgerechte Schul- und Ausbildungslaufbahn zu ermöglichen. Auch die hohe psychische Belastung sowie eine oft ausgeprägte Matheangst der Betroffenen bedürfen einer professionellen Behandlung.
Im Rahmen der Integrativen Lerntherapie steht im Vordergrund meiner Therapiearbeit, den Kindern und Jugendlichen mit einer Dyskalkulie wieder Vertrauen in die eigenen arithmetischen Fähigkeiten zu vermitteln. Dabei fließen die Ergebnisse der qualitativen und quantitativen Diagnostik (standardisierte Rechentests z.B. ERT, HRT) genauso mit ein, wie systemische und integrative Ansätze, um eine individuelle Förderung des Kindes aufzubauen.
Ein wichtiges, therapeutisches Anliegen ist mir das kleinschrittige Vorgehen, welches sich stets an der Lernausganglage des Kindes orientiert: Angst vor Zahlen, Rechenaufgaben und Stress bei Rechenoperationen zu reduzieren, um anschließend mithilfe von kindgerechtem Material die Mengen- und Zahlbeziehungen aufzubauen. Dadurch ist es möglich, dem Kind Rechenoperationen kleinschrittig darzustellen, Verständnis und Einsicht in die Rechenschritte zu gewähren und ein inneres Vorstellungsbild von Mengen und Zahlen zu entwickeln. Neben der Arbeit mit Lernkarten zur Automatisierung und Vereinfachung der - häufig umständlich angeeigneten Rechenwege – steht vor allem die Entlastung des Arbeitsspeichers im Vordergrund bei der Aneignung numerischen Faktenwissens. Auf diesem Weg werden die arithmetischen Prozeduren des rechenschwachen Kindes schrittweise verbessert und aufgrund des Erlernens kurzer Rechenwege ein Gefühl von Kontrollierbarkeit und Selbstwirksamkeit aufgebaut. Das Kind entwickelt so zunehmend Vertrauen in sein eigenes mathematisches Können und dies ist gerade bei den Kindern sehr bedeutend, die aufgrund anhaltender Misserfolge als Folge der Rechenstörung die Motivation verloren haben, sich arithmetischen Aufgabenstellungen zu widmen.
Mein systematischer Therapieaufbau ermöglicht dabei nicht nur eine Festigung und Erweiterung der Rechenkompetenzen, sondern stabilisiert auch das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen des Kindes. Neben der emotionalen Entwicklung stelle ich dem Kind darüber hinaus eine Förderung seiner Ressourcen und die Aktivierung seiner Resilienz zur Verfügung, damit es sich im schwierigen schulischen Situationen in einen guten Zustand bringen kann, der die Aufnahme neuer Lerninhalte ermöglicht.